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Der Weg zum Führerschein

20.11.2023

Der Weg zum Führerschein in 10 Schritten

Willst Du endlich den Schweizer Führerausweis erhalten? Die verschiedenen Bedingungen, Kurse und Prüfungen können auf den ersten Blick ganz schön verwirrend sein. Aber keine Sorge, in diesem Blog findest Du eine Übersicht, damit Du keine unnötigen Umwege machen musst – quasi einen Weg zum Führerschein!

Starte Deinen Weg zum Führerschein

Die erste Frage ist wahrscheinlich, wann Du die ersten Schritte machen kannst. Bereits vor Deiner Volljährigkeit kannst Du die Theorieprüfung ablegen und Dich auf die praktische Prüfung vorbereiten. Zuerst musst Du jedoch sicherstellen, dass Du die grundsätzlichen Bedingungen erfüllst.

Bist Du sowohl körperlich als auch geistig gesund? Die medizinischen Anforderungen der Strassenverkehrsämter sehen vor, dass Du keine schweren Nervenkrankheiten oder Stoffwechselkrankheiten und auch keine hochgradigen Kreislaufstörungen hast. Ebenfalls ausgeschlossen sind Personen, die unter Geisteskrankheiten, Psychopathien oder regelmässigen Bewusstseinstrübungen und verlusten leiden. Deine Atmung und Beweglichkeit dürfen ebenfalls nicht erheblich eingeschränkt sein.

Der erste Schritt auf Deinem Weg zum Führerschein 1: Lernen für die Theorieprüfung

Die erste Prüfung ist eine theoretische. Es ist Deine einzige theoretische Prüfung auf deinem Weg zum Führerschein! Es ist vorteilhaft, so früh wie möglich mit dem Lernen für die Prüfung zu beginnen. Mit der App iTheorie kannst Du alle verfügbaren offiziellen Prüfungsfragen ganz einfach auf Deinem Smartphone trainieren, um Dich optimal vorzubereiten.

 In dieser App und auch später an der theoretischen Prüfung musst Du bei jeder Frage aus mehreren Antwortmöglichkeiten auswählen. Achtung: Bei den einzelnen Fragen können auch mehrere Antworten korrekt sein. Die Basistheorieprüfung besteht insgesamt aus 50 Fragen, bei 10 davon handelt es sich um Fragen, die Du vor der Prüfung noch nicht genau so auf der „iTheorie“ App üben konntest. Der Grund dafür ist, dass die Verantwortlichen nicht alle offiziellen Prüfungsfragen zur Verfügung stellen. Um auch diese neuen Fragen richtig zu beantworten, musst Du alle Regeln im Schweizer Strassenverkehr gut verstanden haben.

Die App „AutoTheorie Schweiz“ erklärt Dir in 12 kurzen Lektionen alles, was Du für die Theorieprüfung wissen musst. Wenn Du diese verstanden hast, wirst Du auch kein Problem mit den unbekannten Fragen an der theoretischen Prüfung haben.

Gratulation! Du hast den ersten Schritt vom Weg zum Führerschein geschafft!

Schritt 2: Nothelferkurs

Bevor Du Dich für die erste Prüfung, die Basistheorieprüfung, anmelden kannst, musst Du auf Deinem Weg zum Führerschein einen Nothelferkurs besuchen. In diesem obligatorischen Kurs lernst Du, wie Du Dich bei Unfällen oder in anderen Notsituationen richtig verhältst. Du weisst bestimmt schon, wie wichtig es ist, rasch und richtig Erste Hilfe zu leisten. Mit diesem Wissen könntest Du jemandem das Leben retten. Die 10 Lektionen des Kurses werden in zwei Tagen absolviert. Die Nothelferkurse am Bahnhof sind besonders zentral gelegen und nutzen das aktuellste und modernste Lehrmittel. Du findest die nächsten Kurse hier: Nothelfer am Bahnhof.

Bedenke, dass der Nothelferausweis sechs Jahre gültig ist und Du innerhalb dieser Zeit Dein Gesuch für den Lernfahrausweis einreichen musst. Andernfalls musst Du den Kurs wiederholen. Das wäre ein Rückschritt auf Deinem Weg zum Führerschein.

Schritt 3: Sehtest

Einen Führerschein-Sehtest kannst Du auf dem Weg zu Deinem Führerschein bei einem Optiker Deiner Wahl machen. Du brauchst den Sehtest, um Dich für die Theorieprüfung anmelden zu dürfen. Bei vielen Optikern kannst Du einen Termin online auf deren Website reservieren.

Ein Sehtest dauert höchstens 20 Minuten. Vergiss bitte nicht, Dein ausgefülltes Anmeldungsformular für die Theorieprüfung und Deine ID, Deinen Pass oder Ausländerausweis mitzubringen. Und auch Deine Brille oder Kontaktlinsen, damit der Sehtest ohne diese Sehhilfen, aber auch mit diesen durchgeführt werden kann.

Solltest Du die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Sehkraft nicht erfüllen, musst Du hinter dem Steuer eine Brille oder Kontaktlinsen tragen. Das wird dann später in Deinem Führerausweis so vermerkt. Du musst unbedingt bedenken, dass der Sehtest nur 24 Monate gültig sein wird. Innerhalb dieser 2 Jahre musst Du die Prüfungsanmeldung abgegeben haben.

Schritt 4: Anmeldung Theorieprüfung

Als Nächstes folgt die Anmeldung für Deine erste Prüfung. Ab einem Alter von 16 Jahren und 11 Monaten ist es in der Schweiz möglich, die theoretische Prüfung abzulegen. Also schon einen Monat vor Deinem 17. Geburtstag. Für die Anmeldung für die Basistheorieprüfung musst Du Folgendes machen:

  • das Gesuch für einen Lernfahrausweis ausfüllen,
  • Deinen Nothelferausweis beilegen,
  • auf dem Gesuch den Führerschein Sehtest von einem Optiker ausfüllen lassen,
  • ein aktuelles farbiges Passfoto aufkleben.
  • Das richtige Formular für die Anmeldung findest Du meistens über die Website Deines Wohnkantons. Sobald Du eine Einladung zur Prüfung zurückbekommst, kannst Du Dich für den nächsten passenden Termin anmelden. Für die Theorieprüfung musst Du auch Gebühren bezahlen, diese sind je nach Kanton unterschiedlich.

Schritt 5: Theorieprüfung

Er grosser Schritt auf Deinem Weg zum Führerschein! Am Tag Deiner Theorieprüfung musst Du unbedingt pünktlich sein und alle Unterlagen mitbringen, die Du auf Deiner Terminbestätigung findest. Die Prüfung besteht aus 50 Fragen und dauert 45 Minuten. Die maximale Punktzahl ist 150, von denen Du mindestens 135 Punkte erreichen musst, um zu bestehen. Du wirst die Fragen an einem Computer beantworten. Deine erreichten Punkte werden Dir unmittelbar nach der Prüfung angezeigt.

Wenn Du die Prüfung nicht bestanden hast, musst Du Dich für einen neuen Termin anmelden und die ganze Prüfung wiederholen. Falls Du aber bestanden hast, wirst Du in den folgenden 10 Tagen Deinen Lernfahrausweis per Post bekommen. Der ist aber nur 24 Monate gültig, das heisst, Du musst innerhalb dieser Zeit Deinen Führerausweis machen, sonst musst Du wieder von vorne beginnen. 

Du hast nun die Hälfte vom Weg zum Führerschein geschafft!

Schritt 6 auf deinem Weg zum Führerschein: Fahrstunden

Mit Deinem Lernfahrausweis darfst Du jetzt endlich selbst hinter das Steuer. Wenn Du Dich optimal auf die praktische Prüfung vorbereiten willst, lohnt es sich, eine gute Fahrlehrperson in Deiner Nähe zu finden. Diese erklärt Dir während der Fahrstunden alles Wichtige über das Fahrzeug, die Regeln und schwierige Situationen im Strassenverkehr. Ausserdem kennen Fahrlehrpersonen die Herausforderungen der Prüfung am besten und können Dir wertvolle Tipps geben. Es gibt kein Minimum, wie viele Fahrstunden Du machen musst.

Du darfst auf Deinem Weg zum Führerschein selbst entscheiden, ob Du in einem Auto mit Handschaltung oder mit Automatikgetriebe lernen möchtest. Seit 2019 ist es möglich, die Prüfung in einem Automaten zu machen – Dein Führerausweis erlaubt es Dir trotzdem, danach auch mit Handschaltung zu fahren. Warum Du Dich für das eine oder das andere entscheiden sollst, hängt von Deinen Präferenzen ab.

Es kann sein, dass Du mehr Fahrstunden benötigst, um das Schalten zusätzlich zu lernen. Die Anzahl Fahrstunden variiert jedoch individuell ohnehin sehr stark. Wenn Du später handgeschalten fahren willst, wäre eine Instruktion und Übung mit einem Fahrlehrer aber sicher von Vorteil. Du darfst nach den Fahrstunden mit Handschalter trotzdem die Prüfung in einem Automat machen, wenn Du merkst, dass es Dir leichter fällt.

 Wenn Du neben den Fahrstunden selbst noch zusätzliche praktische Erfahrung auf der Strasse sammeln willst, muss eine befugte Begleitperson mitfahren. Diese Person muss die Handbremse leicht erreichen können, mindestens 23 Jahre alt sein und schon seit 3 Jahren einen Führerausweis für dieses Fahrzeug besitzen. Vergiss bitte nie, das blau weisse L-Schild am Fahrzeug anzubringen, bevor Du losfährst. Du kannst sehr davon profitieren, neben den Fahrstunden weitere Praxis zu sammeln, weshalb das Fahren mit Begleitperson empfehlenswert ist für Neulenker:innen.

Schritt 7: VKU

Neben dem praktischen Üben musst Du auch noch einen weiteren Kurs in Verkehrskunde besuchen, bevor Du zur praktischen Prüfung darfst. Der Verkehrskundeunterricht (VKU) ist ebenso wie der Nothelferkurs obligatorisch. In 8 Stunden lernst Du, wie Du Dich als Verkehrsteilnehmer:in rücksichtsvoll und sicher verhältst. Die Kurse werden regelmässig in der ganzen Schweiz angeboten. Melde Dich frühzeitig an, denn es dürfen nicht mehr als 12 Personen an einem VKU teilnehmen. Besuche den VKU am Bahnhof bei Dir in der Nähe: VKU am Bahnhof

Schritt 8: Anmeldung praktische Prüfung

Die Anmeldung zur praktischen Prüfung macht Deine Fahrlehrperson, wenn Du prüfungsreif bist. Wenn Du noch nicht 20 Jahre alt bist, musst Du vor der praktischen Prüfung allerdings mindestens 12 Monate Fahrpraxis haben. Nach der Anmeldung erhältst Du ein Prüfungsaufgebot oder eine Zulassung für die Prüfung. Vorsicht! Rund ein Drittel fällt tendenziell bei der ersten praktischen Prüfung durch, also lass Dir genug Zeit für die Vorbereitungen und übe auch auf schwierigen Strecken und Kreuzungen in Deiner Umgebung.

Schritt 9: Praktische Prüfung

Der grösste Schritt auf Deinem Weg zum Führerschein!

Zum Termin Deiner praktischen Prüfung musst Du unbedingt alle verlangten Unterlagen mitbringen. Die eigentliche Praxisprüfung dauert ungefähr eine Stunde. Du fährst normalerweise im Fahrzeug Deiner Fahrlehrperson. Der Prüfer wird Dir möglicherweise technische Fragen stellen, bevor Du losfahren musst. Während der Fahrt wirst Du dann mit verschiedenen Aufgaben im Strassenverkehr getestet. Nachdem Du wieder parkiert hast, wird Dir der Prüfer sogleich Dein Ergebnis mitteilen. Du hast es geschafft? Gratuliere! Aber Dein Führerausweis ist jetzt vorerst ein provisorischer.

Der letzte Schritt auf Deinem Weg zum Führerschein: WAB

Sobald Du bestanden hast, ist es obligatorisch, innerhalb von einem Jahr nach der Prüfung den Weiterausbildungskurs (WAB) zu besuchen. Mach das unbedingt, um nicht eine saftige Busse bezahlen zu müssen.

Der WAB dauert 7 Stunden, die an einem Kurstag absolviert werden können. Als Teil des WAB wirst Du mehr über gefährliche Verkehrssituationen lernen und auch eine Notbremsung auf einem sonst unzugänglichen Gelände machen. Üblicherweise kommt man mit dem eigenen Fahrzeug an den WAB. Nach dem Kurs bekommst Du den definitiven Führerausweis aber noch nicht, sondern erst nach Ablauf der Probezeit.

Gratulation! Du hast den Weg zum Führerschein geschafft!

Provisorischer Führerausweis und Probezeit

Du hast Deinen Weg zum Führerschein fast geschafft! Wenn Du den Führerausweis bekommen hast, beginnt eine 3-jährige Probezeit. In diesen 3 Jahren darfst Du gar keinen Alkohol konsumieren, bevor Du fährst. Wenn in einer Kontrolle nicht null Promille nachgewiesen werden, verlängert sich die Probezeit um ein Jahr!

Wenn Dir der Führerausweis in der Probezeit zwei Mal entzogen werden muss, wird er annulliert. Das ist besonders bitter, weil Du ein Jahr warten müsstest, um wieder einen Lernfahrausweis zu bekommen, und zusätzlich ein verkehrspsychologisches Gutachten bezahlen müsstest. Halte Dich also unbedingt an alle Regeln, sonst wird es gefährlich, unangenehm, teuer und du beginnst den Weg zum Führerschein von vorne.

Nach dieser Probezeit erhältst Du endlich Deinen definitiven Führerausweis. Nun kennst Du den Weg zum eigenen Führerausweis. Er ist zwar lang und auch nicht ganz billig, aber Du musst ihn nur einmal machen und wirst dafür gut vorbereitet auf die Strasse. Ganz viel Glück für die Prüfungen! Und komm sicher an alle Deine Ziele.