Marcel überlebt zwei Herzinfarkte – seine Geschichte motiviert

Herzinfarkte treffen nicht nur Menschen mit ungesundem Lebensstil – das weiss Marcel (72) (Name geändert) nur zu gut. Mit 62 erlitt er seinen ersten Herzinfarkt, zehn Jahre später folgte der zweite. Heute spricht er offen darüber, was er gelernt hat und warum schnelle Erste Hilfe den Unterschied zwischen Leben und Tod machen kann.

Das Interview mit Marcel

Frage: Marcel, erinnerst du dich noch an den Tag deines ersten Herzinfarkts? Marcel: Ja, sehr genau. Es war ein Dienstagmorgen, ich war damals noch berufstätig. Ich hatte ein starkes Druckgefühl in der Brust und dachte zuerst, es sei nur Sodbrennen oder etwas vom Frühstück. Ich wollte noch zur Arbeit fahren, aber meine Frau bestand darauf, dass wir den Notruf wählen. Zum Glück! Im Spital sagten sie mir später, dass ich nur knapp davongekommen sei.

Frage: Wie hat sich dein Leben danach verändert? Marcel: Ziemlich stark. Ich habe das Rauchen aufgegeben, angefangen, mich regelmässig zu bewegen, und meine Ernährung komplett umgestellt. Anfangs hatte ich ständig Angst, dass es wieder passiert. Erst nach ein paar Jahren wurde das besser. Aber das Vertrauen in den eigenen Körper ist nie mehr ganz dasselbe.

Frage: Und dann kam der zweite Herzinfarkt, zehn Jahre später … Marcel: Ja, das war ein Schock. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht. Ich war im Garten, als plötzlich wieder dieser Druck kam – diesmal noch stärker. Meine Nachbarin, die gerade vorbeikam, hat sofort den Notruf 144 gewählt und Erste Hilfe geleistet, bis der Rettungsdienst da war. Ohne sie wäre ich heute nicht hier.

Frage: Was hat dir in dieser Situation geholfen? Marcel: Ihre Ruhe. Sie wusste, was zu tun ist. Ich konnte kaum noch sprechen, aber sie blieb dran, hat mich beruhigt, die Atmung kontrolliert und den Notruf am Telefon behalten. Ich bin unglaublich dankbar dafür. Ich wünschte, mehr Leute hätten dieses Wissen und die Sicherheit, in so einer Situation zu helfen.

Frage: Wie geht es dir heute – ein Jahr nach dem zweiten Herzinfarkt? Marcel: Ich bin dankbar. Ich lebe bewusster, gehe regelmässig spazieren und geniesse die Zeit mit meiner Familie. Ich bin auch in einer Herzgruppe aktiv, wo wir gemeinsam trainieren und uns austauschen. Ich habe gelernt: Jeder Tag ist ein Geschenk – und man sollte sich rechtzeitig um seine Gesundheit kümmern.

Warum Erste Hilfe so wichtig ist

Marcel ist überzeugt: Ohne die schnelle Reaktion seiner Nachbarin hätte er den zweiten Herzinfarkt nicht überlebt. In der Schweiz erleiden jedes Jahr tausende Menschen einen Herzstillstand – viele davon im privaten Umfeld.

Darum ist es entscheidend, dass jeder weiss, wie man im Notfall reagiert:

Notruf 144 absetzen
Bewusstsein und Atmung prüfen
Herzdruckmassage beginnen (100–120 Mal pro Minute)
Falls vorhanden: Defibrillator (AED) einsetzen

Wer sich sicher fühlen will, kann sein Wissen in einem Erste-Hilfe- oder Nothelferkurs auffrischen. Eine Übersicht aktueller Kurse in der ganzen Schweiz findest du auf www.nothelferambahnhof.ch.

Fazit

Marcel zeigt, dass Leben nach einem Herzinfarkt möglich ist – wenn man rechtzeitig Hilfe bekommt und Verantwortung für sich übernimmt. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass Erste Hilfe Leben rettet, und dass es nie zu spät ist, sich darauf vorzubereiten.

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