Der Giftnotruf 145 ist für viele ein stiller Lebensretter – rund um die Uhr erreichbar, anonym, kostenlos. Doch seine Zukunft steht auf der Kippe. Dabei zeigt ein Blick in die Statistiken: Diese Hotline ist kein Nice to have, sondern ein essenzieller Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung.
📞 Wer ruft an?
Die Verteilung der Anrufenden macht deutlich, wie breit die Zielgruppe ist:
- 70 % der Anfragen stammen direkt aus der Bevölkerung – Eltern, Angehörige, Betroffene
- 25 % von medizinischem Fachpersonal, das sich im Ernstfall auf die Expertise verlässt
- 5 % von anderen Stellen, etwa aus Tierkliniken, Apotheken oder Behörden
👶 Wer ist betroffen?
Besonders häufig geht es um die Verletzlichsten unserer Gesellschaft:
- Über die Hälfte der Fälle betreffen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre
- Davon 81 % Kinder unter 5 Jahren – Kleinkinder, die versehentlich etwas Giftiges geschluckt haben
- Bei Erwachsenen liegt der Anteil der betroffenen Frauen bei 59 %
- Auch Tiere sind betroffen – insbesondere Hunde (75 %) und Katzen (19 %)
💥 Wie kommt es zu Vergiftungen?
Vergiftungen passieren häufiger, als man denkt – oft im Alltag:
- 79 % der Fälle sind unfallbedingt, meist im häuslichen Umfeld
- 15 % geschehen absichtlich, z. B. im Rahmen von Suizidversuchen
- 3 % sind chronisch oder haben andere Ursachen
🧪 Was sind die häufigsten Gifte?
Der Alltag steckt voller potenzieller Gefahrenquellen:
- Medikamente und Haushaltsprodukte machen über 60 % der Fälle aus
- Schwere Intoxikationen entstehen durch Medikamente, Alkohol, Drogen und Chemikalien
- Im Jahr 2021 kam es zu 13 Todesfällen, alle bei Erwachsenen
⚠️ Warum der Giftnotruf 145 unersetzlich ist
Der Giftnotruf ist weit mehr als nur eine Telefonnummer.
Er ist ein Schutzschild für Kinder, eine Soforthilfe für Fachpersonen – und oft der letzte Rettungsanker in akuten, lebensbedrohlichen Situationen.
Sein Wegfall wäre nicht nur ein administrativer Verlust.
Es ginge um Menschenleben.
Wir brauchen den Giftnotruf 145. Für die Kleinen. Für die Schwachen. Für alle.