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ERC-Richtlinien 2025: Neue Basis­massnahmen zur Wiederbelebung – So rettest du schneller Leben

22.11.2025

ERC-Richtlinien: Die neuen Basismassnahmen zur Wiederbelebung (BLS)

Wenn jede Sekunde zählt, braucht es klare Handlungsanweisungen. Der European Resuscitation Council (ERC) hat die Abläufe für die Basismassnahmen zur Wiederbelebung aktualisiert. Ziel ist es, Laienhelferinnen und -helfern ein noch einfacheres, schnelleres und effektiveres Vorgehen zu ermöglichen – denn rasches Handeln rettet Leben.

In diesem Beitrag erklären wir die neuen ERC-Empfehlungen, warum der Notruf neu vor der Atemkontrolle steht und wie Leitstellendisponenten (Notrufzentrale 112) Ersthelfende Schritt für Schritt unterstützen.


🔄 Die neue Reihenfolge der Wiederbelebung

Die ERC-Basismassnahmen beginnen neu mit folgender Abfolge:

1️⃣ Bewusstsein prüfen
2️⃣ Notruf 144 absetzen
3️⃣ Atmung kontrollieren

Diese drei Schritte bilden die Grundlage jeder erfolgreichen Erste-Hilfe-Situation.


1. Bewusstsein prüfen: Reagiert die Person?

Sprechen Sie die betroffene Person direkt an:

  • „Hören Sie mich?“
  • „Können Sie die Augen öffnen?“

Reagiert die Person nicht oder erscheint der Zustand ungewöhnlich, handelt es sich möglicherweise um einen akuten Notfall. Je früher Sie handeln, desto besser sind die Überlebenschancen.


2. Notruf 144 absetzen – und zwar sofort

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Priorisierung des Notrufs. Früher wurde zunächst die Atmung kontrolliert – heute gilt: Anrufen zuerst.

Warum kommt der Notruf vor der Atemkontrolle?

Auswertungen zahlreicher Notfallprotokolle zeigen:
Zwischen Auffinden der Person und dem Notruf vergehen oft zu viele wertvolle Sekunden.
In dieser Zeit kann der Kreislauf bereits zusammengebrochen sein.

Mit dem sofortigen Telefonanruf wird die Rettungskette früh aktiviert. Gleichzeitig erhält der Ersthelfer professionelle Unterstützung durch die Leitstelle.


3. Atmung kontrollieren – aber mit Unterstützung

Viele Laien tun sich schwer damit, die Atmung korrekt zu beurteilen. Was heisst „normal atmen“? Ist ein Schnappen nach Luft noch Atmung?

Darum liefert die neue Reihenfolge gleich zwei Vorteile:

  • Sie verlieren keine Zeit.
  • Der Leitstellendisponent begleitet Sie fachlich korrekt.

Der Experte am Telefon kann anhand Ihrer Wahrnehmungen schnell einschätzen, ob ein möglicher Kreislaufstillstand vorliegt und weitere Massnahmen einleiten.


Die Rolle der Leitstellendisponenten: lebenserhaltend und entscheidend

Sobald Sie bei 144 anrufen, übernimmt die Leitstelle eine zentrale Rolle:

📞 1. Disposition des richtigen Rettungsmittels

Der Disponent entscheidet anhand Ihrer Angaben, welche Rettungskräfte sofort alarmiert werden müssen.

🚑 2. Alarmierung eines First Responder Teams

Bei Verdacht auf Kreislaufstillstand werden Ersthelfer in der Nähe zusätzlich aktiviert.

❤️ 3. Telefonreanimation (T-CPR)

Der Disponent führt Sie Schritt für Schritt durch die Wiederbelebung, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Klare, einfache Anweisungen sind entscheidend, denn Ersthelfer sind häufig aufgeregt oder zum ersten Mal in einer solchen Situation.


Warum einfache Sprache zählt

Notfallsituationen sind emotional belastend. Deshalb setzen Leitstellendisponenten auf klare, kurze und verständliche Anweisungen wie:

  • „Legen Sie die Person auf den Rücken.“
  • „Beginnen Sie jetzt mit kräftigen Druckmassagen.“
  • „Ich bleibe dran, bis Hilfe eintrifft.“

Diese direkte Kommunikation verbessert die Qualität der Laienreanimation deutlich – und steigert die Überlebenschancen.


Fazit: Die neuen ERC-Richtlinien machen die Erste Hilfe einfacher und schneller

Mit der neuen Reihenfolge Bewusstsein prüfen – Notruf absetzen – Atmung kontrollieren wird wertvolle Zeit gewonnen. Dank der professionellen Anleitung der Leitstelle sind Ersthelfer nie allein. Jede Sekunde zählt – und jeder kann Leben retten.