blog
heroimage-white-overlay object-fill

Medizinische Mindestanforderungen für den Führerschein

30.09.2024

Medizinische Mindestanforderungen für die Fahrtüchtigkeit – Was Sie wissen müssen

Medizinische Mindestanforderungen für den Führerschein: Was Sie wissen müssen

Die Sicherheit im Strassenverkehr hängt massgeblich von der körperlichen und geistigen Verfassung der Fahrerinnen und Fahrer ab. Medizinische Voraussetzungen spielen dabei eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass ein Fahrzeug sicher geführt werden kann. In diesem Blogpost werfen wir einen Blick auf die wichtigsten medizinischen Mindestanforderungen, die für die Fahrtüchtigkeit unerlässlich sind.

Hier geht es zur Playlist mit den Videos zu den medizinischen Mindestanforderungen

Sehkraft

Die Fähigkeit, gut zu sehen, ist grundlegend für die sichere Teilnahme am Strassenverkehr. Die medizinischen Anforderungen an das Sehvermögen umfassen folgende Aspekte:

  • Sehschärfe: Für das bessere Auge ist eine Sehschärfe von mindestens 0,5 erforderlich, für das schlechtere Auge 0,2. Wer nur ein Auge nutzt oder dessen Sehschärfe unter 0,2 liegt, muss auf dem besseren Auge eine Sehschärfe von 0,6 aufweisen.
  • Gesichtsfeld: Beim beidäugigen Sehen muss das Gesichtsfeld horizontal mindestens 120 Grad umfassen, mit einer Erweiterung nach rechts und links von jeweils 50 Grad sowie einer Erweiterung nach oben und unten von jeweils 20 Grad. Einäugiges Sehen erfordert ein normales Gesichtsfeld bei uneingeschränkter Augenbeweglichkeit.
  • Doppelsehen: Doppelbilder dürfen die Verkehrssicherheit nicht einschränken.
  • Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit: Es darf keine signifikante Einschränkung des Dämmerungssehens oder eine erhöhte Blendempfindlichkeit vorliegen.

Hörvermögen

Auch das Hörvermögen spielt eine Rolle für die Verkehrssicherheit, da wichtige Signale, wie Hupen oder Martinshörner, wahrgenommen werden müssen. Obwohl genaue Schwellenwerte nicht immer festgelegt sind, ist ein funktionierendes Hörvermögen von Bedeutung.

Alkohol, Drogen und Medikamente

Alkohol, Betäubungsmittel und psychotrope Medikamente können die Fahrtüchtigkeit stark beeinträchtigen:

  • Keine Abhängigkeit: Fahrer dürfen nicht von Alkohol oder Drogen abhängig sein.
  • Kein Missbrauch: Es darf kein missbräuchlicher Konsum von Substanzen vorliegen, der die Verkehrssicherheit gefährdet.

Psychische Gesundheit

Psychische Stabilität ist eine wichtige Voraussetzung, um den Herausforderungen im Strassenverkehr gewachsen zu sein:

  • Keine Störungen: Es dürfen keine psychischen Störungen vorliegen, die die realitätsgerechte Wahrnehmung, die Informationsverarbeitung oder das Reaktionsvermögen beeinträchtigen.
  • Keine erheblichen Persönlichkeitsstörungen: Besondere Vorsicht gilt bei Persönlichkeitsstörungen, die das Verhalten im Strassenverkehr beeinflussen könnten, wie etwa stark ausgeprägtes dissoziales Verhalten oder erhebliche depressive und manische Symptome.

Organisch bedingte Hirnleistungsstörungen

Erkrankungen, die die Hirnfunktion beeinträchtigen, sind ein weiterer kritischer Faktor:

  • Keine Beeinträchtigung des Bewusstseins oder Gedächtnisses: Hirnleistungsstörungen dürfen das Gedächtnis, die Orientierung oder das Denkvermögen nicht beeinträchtigen.
  • Keine verkehrsrelevanten Verhaltensstörungen: Es dürfen keine Verhaltensstörungen vorliegen, die die Fähigkeit, ein Fahrzeug sicher zu führen, gefährden.

Neurologische Erkrankungen

Das zentrale und periphere Nervensystem spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung motorischer Funktionen:

  • Keine neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen: Erkrankungen oder Verletzungen des Nervensystems dürfen die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigen.
  • Keine Bewusstseinsstörungen: Bewusstseinsstörungen oder Gleichgewichtsstörungen sind ein Ausschlusskriterium.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist essenziell, um plötzlich auftretende Schwächeanfälle oder Leistungseinschränkungen zu vermeiden:

  • Keine Risiken für plötzliche Anfälle: Herz-Kreislauf-Erkrankungen dürfen nicht das Risiko für plötzlich auftretende Anfälle oder Bewusstseinsveränderungen erhöhen.
  • Keine erheblichen Blutdruckanomalien: Ein stabiler Blutdruck ist erforderlich.

Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus können ebenfalls die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen:

  • Diabetes: Bei Diabetikern muss der Blutzuckerspiegel stabil sein, um Unter- oder Überzuckerungen zu vermeiden.
  • Andere Stoffwechselerkrankungen: Auch andere Erkrankungen dürfen nicht zu verkehrsrelevanten Einschränkungen führen.

Krankheiten der Atem- und Bauchorgane

Erkrankungen, die zu erhöhter Tagesschläfrigkeit führen oder anderweitig die Fahrfähigkeit beeinflussen, sind ein Ausschlusskriterium.

Erkrankungen der Wirbelsäule und des Bewegungsapparates

Beweglichkeit und Kontrolle über den Körper sind entscheidend für das sichere Fahren:

  • Keine bedeutenden Einschränkungen: Erkrankungen oder Verletzungen, die die Beweglichkeit beeinträchtigen, müssen durch Hilfsmittel ausreichend korrigierbar sein.

Fazit

Die medizinischen Mindestanforderungen für die Teilnahme am Strassenverkehr sind streng, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Diese Anforderungen betreffen nicht nur das Seh- und Hörvermögen, sondern umfassen auch den generellen Gesundheitszustand sowie die psychische und körperliche Verfassung. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, stellt ein erhebliches Risiko im Strassenverkehr dar und sollte entsprechend handeln, um sich selbst und andere zu schützen.