12.11.2025
Jeder kann plötzlich in die Situation kommen, Erste Hilfe leisten zu müssen – ob auf der Autobahn, an der Bushaltestelle oder beim Skifahren. Trotzdem haben viele Menschen in der Schweiz Hemmungen, im Notfall aktiv zu werden. Warum ist das so – und wie kann man diese Angst überwinden?
Einer der häufigsten Gründe, warum Menschen zögern, Erste Hilfe zu leisten, ist die Furcht vor Fehlern. Viele glauben, man könne einem Verletzten durch falsches Handeln schaden. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: Das Nichtstun ist oft gefährlicher als ein Fehler. Selbst einfache Massnahmen – wie das Prüfen der Atmung oder das Absetzen des Notrufs 144 – können Leben retten.
In der Schweiz ist gesetzlich festgelegt, dass jede Person im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfe leisten muss (Art. 128 StGB – Unterlassung der Nothilfe). Wer also gar nichts tut, riskiert nicht nur ein schlechtes Gewissen, sondern auch rechtliche Konsequenzen.
Ein weiterer Faktor ist mangelndes Wissen. Viele haben ihren Nothelferkurs vor Jahren absolviert und fühlen sich heute unsicher. Doch das lässt sich leicht ändern: Ein Auffrischungskurs dauert meist nur wenige Stunden und vermittelt praxisnahes Wissen, das im Ernstfall Sicherheit gibt.
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Nicht selten ist es die emotionale Überforderung, die Menschen hemmt. Der Anblick von Blut oder der Gedanke, für das Leben eines anderen verantwortlich zu sein, löst Stress aus. Hier hilft nur eines: Übung und Vorbereitung. Wer weiss, was zu tun ist, reagiert in Krisensituationen ruhiger. Moderne Nothelferkurse arbeiten gezielt mit realistischen Szenarien, um genau diese Hemmschwelle abzubauen.
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Erste Hilfe ist keine Frage des Muts, sondern der Vorbereitung. Mit aktuellem Wissen und etwas Übung kann jeder in der Schweiz im Notfall ruhig und richtig reagieren. Denn: Helfen ist Pflicht – und ein Zeichen von Menschlichkeit.