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Werde First Responder!

21.03.2024

Werde First Responder und rette Leben!

First Responder: Eine wertvolle Ergänzung zur Rettungskette der Schweiz

Erleidet eine Person einen Herz-Kreislauf-Stillstand, kann das Herz kein sauerstoffreiches Blut mehr zu den Organen pumpen und der Körper erfährt Sauerstoffmangel. Zuerst ist das Gehirn davon betroffen, da dieser den höchsten Sauerstoffverbrauch aufweist. Bereits nach 10 Sekunden wird die Aktivität des Gehirns heruntergefahren, um den Sauerstoffverbrauch zu reduzieren und die Person wird bewusstlos.

Nach 30 Sekunden kommt es entweder zu Atemstillstand oder zur Schnappatmung. (Schnappatmung ist die Folge von falschen Signalen der Nervenzellen, die sich im Sparmodus befinden.) Nach etwa 3 Minuten beginnt der Nervenzelltod im Gehirn und schon nach 5 Minuten erleidet die betroffene Person irreversible Gehirnschäden. Die ersten paar Minuten sind somit bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand entscheidend. Nach dem Betätigen des Notrufs braucht der Rettungswagen jedoch etwa 10 Minuten, um am Einsatzort zu gelangen.

Dieses Zeitfenster wird auch therapiefreies Intervall genannt. Dies ist eine deutliche Lücke in der Rettungskette, welche vielen das Leben kosten könnte. Denn ohne Reanimationsversuche sinken die Überlebenschancen der Betroffenen pro Minute um etwa 10 %. Wie kann man diese Lücke nun beheben? Ein dichtes Netzwerk mit First Respondern.

Was sind First Responder?

First Responder lässt sich als Erstversorger auf Deutsch übersetzen. Aber ist jedoch nicht mit Ersthelfer zu verwechseln. Ersthelfer ist jede Person, die sich zufällig am Ort des Geschehens befindet und Erste Hilfe leisten kann, aber bei First Respondern handelt es sich um qualifizierte Personen, die das therapiefreie Intervall überbrücken und sogar dem Rettungsdienst als Unterstützung dienen können.

Während dem kritischen Zeitfenster leisten sie lebensrettende Sofortmassnahmen und betreuen Betroffene und Angehörige, auch leiten sie die wichtigsten Angaben an den Rettungsdienst weiter.

Wie funktioniert das System der First Responder?

Es gibt eine App, die für diese Situation entwickelt wurde. Die qualifizierten First Responder können sich dort registrieren. Sobald ein Notruf bei der Einsatzzentrale eingeht mit der Information, dass es sich um einen Herzstillstand handeln könnte, werden abgesehen vom Rettungsdienst auch die eingetragenen First Responder, die sich im bestimmten Radius befinden, alarmiert.

Werde auch Du Teil des First Responder Netzwerks und rette Leben.

Das Tessin war der erste Kanton, der die Initiative ergriffen hat, um ein Netzwerk von First Respondern aufzubauen. Dank diesem Vorgehen ist die Überlebenschance der Betroffenen um das Doppelte gestiegen. Wie an diesem Beispiel ersichtlich, macht dieses Netzwerk einen erheblichen Unterschied aus und es können deutlich mehr Menschenleben gerettet werden. Deshalb haben wir eine First Responder Initiative lanciert!

Um auch in unseren Kantonen die Überlebenschancen zu steigern, ist eine Bereicherung des Netzwerks der First Responder notwendig. Mit wenigen Schritten kannst auch Du dazu beitragen. In BS und BL muss die Infoveranstaltung besucht werden. Und weitere Voraussetzungen sind die Volljährigkeit und ein gültiges BLS/AED-Zertifikat.

Der zertifizierte BLS-AED-Komplett Kurs muss alle 2 Jahre auf eigene Kosten absolviert werden. Personen, die gewisse anerkannte Medizinalberufe ausüben, müssen kein zusätzliches Zertifikat vorweisen. Bei Ärzten, Rettungssanitätern, Transport Sanitätern, IPS NDS, Anästhesie NDS und Notfall Pflege NDS genügt das Berufsdiplom.

Bist Du physisch und psychisch gut belastbar und kannst bei einem Notfall in deiner Nähe sofort einsatzbereit sein, dann werde auch Du First Responder und rette Leben!